Innerhalb von MINEA besteht nun die Möglichkeit Stahlbetonstützen bei der Wandbemessung entsprechend ihrer Ausführung im Bauablauf zu berücksichtigen. Sind die Stahlbetonstützen beispielsweise geschossweise in Schalungssteinen ausgeführt und vom vertikalen Lastabtrag durch entsprechende Maßnahmen entkoppelt (z.B. Entkopplung mit Styropor), so besteht nun die Möglichkeit dies bei der Ermittlung der Schnittgrößen und Wandbemessung zu berücksichtigen. Eine Entkopplung der Stahlbetonstützen vom vertikalen Lastabtrag führt beispielsweise dazu, dass die statischen Lastfälle bzw. die daraus resultierenden Schnittgrößen am System ohne Stützen aus Stahlbeton ermittelt werden und die Ermittlung der Schnittkräfte infolge dynamischer Lastfälle (Antwortspektrumverfahren) am Gesamtsystem bestehend aus Wandscheiben und Stahlbetonstützen erfolgt. Bei der Nachweisführung der Wände erfolgt dann die Kombination der Schnittgrößen aus den unterschiedlichen Lastfällen bzw. Systemen. Eine eventuelle Berücksichtigung der Bewehrungseinfassungenen mit Schalungssteinen kann zusätzlich beim Querkraftnachweis durch den Ansatz der gesamten Wandlänge als überdrückte Länge erfolgen.

Die der Berichtgenerierung zugrundeligende Funktionalität wurde überarbeitet und beschleunigt. Insbesondere bei großen Beispielgebäuden mit einer Vielzahl an strukturellen Elementen (Wänden, Stützen, ...) und Lastfällen macht sich diese Überarbeitung in einer deutlichen Erhöhung der Geschwindigkeit bemerkbar.

Das neue 3D-Rechenmodul basiert auf einem brandneuen leistungsstarken 64-bit-Rechenkern, der eine deutlich schnellere Berechnung und Modellierung größerer 3D-Modelle ermöglicht. Im Zuge der Einführung des neuen Rechenkerns entfällt bei der dreidimensionalen Modellierung die Begrenzung auf 100 Wände/Stützen. Darüber hinaus wurden die Kopplungsmechanismen vollständig überarbeitet. Diese können jetzt getrennt für Mauerwerks- und Stahlbetonwände definiert werden, um so unterschiedliche Verbindungsarten zu berücksichtigen. Außerdem wurde ein neuer Stützentyp für die Modellierung von biegesteif angeschlossenen Stützen eingeführt.

Die bisherige grafische Darstellung der Wandschnittgrößenverläufe wurde um die Möglichkeit zur Darstellung der Stützenschnittkräfte erweitert. Für die Wandintegrationsobjekte wurde darüber hinaus die Möglichkeit der Visualisierung der unterschiedlichen Verläufe am 3D-Modell geschaffen.

Die Untergrundklassen der deutschen Erdbebengebiete wurden in DIN EN 1998-1/NA/A1:2023-02 in digitaler Form veröffentlicht. Diese werden nun bei Selektion der Spektralbeschleunigung über die Standortsuche in MINEA Linear automatisch basierend auf den Daten aus DIN EN 1998-1/NA/A1 für den jeweiligen Standort ermittelt.

Die neu implementierte Datenschnittstelle BIM – SAF (Structural Analysis Format) ist ein auf MS-Excel© basierendes Datenformat für den reibungslosen Austausch von Berechnungsmodellen. Mit der BIM – SAF Datenschnittstelle können aus der gängigen BIM und Berechnungssoftware effizient Modelle für den Standsicherheitsnachweis in MINEA importiert werden. Damit wird MINEA zur idealen Ergänzung Ihrer Bemessungssoftware und der Eingabeaufwand wird auf ein Minimum reduziert.

Die Erdbebengefährdungskarten nach DIN EN 1998-1/NA-2021 wurden integriert und die Erdebendaten für den Gebäudestandort können nun über Eingabe von Adressdaten mit OpenStreetMap© interaktiv ermittelt werden.

• Die Eingabe der Windlasten nach DIN EN 1991-1-4/NA-2010 wird nun durch eine interaktive Windlastdatenbank unterstützt. Die Windlasten auf übliche Gebäudeformen können automatisch ermittelt werden.
• Berücksichtigung von Schiefstellungen und Überprüfung der Effekte nach Theorie II. Ordnung

Die umfangreichen rechnerischen Nachweismöglichkeiten für die aktuellen Wind- und Erdbebeneinwirkungen stehen ab sofort in folgenden Nachweismodulen zur Verfügung.

• Rechnerischer Nachweis mit zweidimensionalen Rechenmodellen und automatischem Ansatz der Rahmentragwirkung nach DIN EN 1996-1-1/NA-2019, Anhang K
• Rechnerischer Nachweis mit dreidimensionalen Rechenmodellen

Vereinfachter Nachweis nach den konstruktiven Regeln auf Grundlage der neuen Regelungen für erforderliche Schubwandflächen

Die Deckenbemessung für die Zusatzbeanspruchungen bei Ansatz von Rahmentragwirkung in 2D-Berechnungsmodellen wurde ergänzt. Für die zusätzlichen Biege- und Schubbeanspruchungen erfolgt nun eine Überprüfung der rechnerisch erforderlichen Bewehrung mit Ausgabe in der automatisiert erzeugten prüffähigen Statik.

Mit den neuen Zulassungsdatenbanken für DIN EN 1996 stehen die aktuellsten Produkte der Mauerwerksindustrie zur Verfügung. Nutzen Sie das Downloadangebot der Zulassungsdatenbanken auf der MINEA-Homepage.

In dem linearen Erdbebennachweis können nun die höheren Verhaltensbeiwerte q nach DIN EN 1998-1/NA-2021 in Ansatz gebracht werden. Daraus ergeben sich deutlich verbesserte Nachweismöglichkeiten.